Der zweite Tag war schon fordender. Er beginnt schön, er endet schön, aber zwischendrin ist das Land doch weit und die Strecke auch.
Doch erstmal noch zu Beelitz-Heilstätten: wer sich Zeit nehmen will, sollte unbedingt den Barfußpark und den Baumwipfelpfad erkunden. Beides eigentlich schöne Ziele für einen Tagesausflug, eröffnen sie spannende Perspektiven.
Ich aber bin los, erstmal sehr lang parallel zur Eisenbahn. Ein sehr schöner Wald bis Borkheide und weiter nach Neuendorf. Eine erste Erfahrung, Brandenburg scheint Radlerland. Jedenfalls gehe ich viel Radweg, auch asphaltiert. Und treffe nur Radfahrer. Auf der anderen Seite ist das Land halt groß und vergleichsweise leer. Das kann man auch auf Radwegen gut erwandern.
Bis Brück folge ich dann einem “Spargelweg”, der eigentlich eher Wiesenweg heißen sollte. Es geht etwas im Zick-Zack und ich schrecke mehrfach Reiher und anderes auf, das sich im wegbegleitenden Gewässer tummelt. Und was in Brandenburg dann auch wieder überrascht: man wähnt sich in der wilden und weiten Natur, aber da ist dann doch immer Infrastruktur. Sei es Eisenbahn, zwei Postdienste, die zeitgleich den 10-Häuser-Weiler Stromtal anfahren.
Oder die Holztürme von Brück. Zwei riesige Konstruktionen in der Ferne, die technischen Versuchen der Telekom dienten. Worauf man natürlich erst mit Google kommt. In den mindestens 30 Minuten, in denen man ihnen näher kommt, hatte ich mehrere Theorien gebildet, was das wohl sein könnte. Telekom kam nicht drin vor. Ich tröste mich in Fleischerei Zimmermann mit einem astreinen Imbiss.
Weiter gehts entlang der Plane wie gehabt. Hier aber unbedingt links auf der Böschung gehen und den Pfad mit Infotafeln erleben. Nach Trebitz wieder Radweg, bis wir auf einer Anhöhe den Wald verlassen und mit weitem Blick sehen, wieso das hier Hoher Fläming heißt.
Der Rest über Schwanebeck wurde dann doch lang, aber das Abendessen in der Springbachmühle vor Bad Belzig versöhnt mit allem.