Eigentlich war die Idee, bis Basel durchzugehen. Der Westweg wollte komplett absolviert sein, die Etappe nach Kandern und die Etappe nach Basel in einem Rutsch. Da ich die 46 km vermutlich nicht ganz schaffte, wollte ich über die Burgruine Rötteln nach Lörrach wandern und dann weiter sehen. Vielleicht E-Scooter wie in Frankfurt, oder die Energie reicht doch für mehr, oder … Am Ende wurde es S-Bahn von Lörrach nach Basel, denn wegen des angekündigten Eisenbahnerstreiks am Folgetag musste ich heute schon zurückreisen und also spätestens 17 Uhr am Badischen Bahnhof sein. So ist es etwas verkürzt, aber ich sehe den Westweg als erledigt an und werde ab jetzt Schweizer sein.
Am Anfang war aber der Doppelschreck. Zuerst der Blick zurück zum Belchen, alles schneebedeckt, und nicht nur da. Und dann krachte es plötzlich ziemlich nahe und ein Baum stürzte um. Das waren Forstarbeiten, aber da ich wer weiß wieviele Warnschilder schon gesehen habe ohne je einen Forstarbeiter dazu, habe ich gar nicht mehr an deren Existenz geglaubt. Aber heute war es soweit, es gibt sie. Die Bäume legen sich halt doch nicht von selbst schön parallel gestapelt an den Wegesrand.

Der Blauen wiederum war sehr angenehm, auf stillen Pfaden und schmalen Forststraßen war ich schnell oben. Und auch der Blauen hat die Standardgipfelausstattung: Funkturm, Aussichtsturm, Gaststätte. Man lässt sich ja nicht lumpen. Leider hatte die Gaststätte geschlossen, Bauarbeiten.

Der anschließende lange Abstieg nach Kandern verschwand komplett im Nebel. Unterwegs kamen mir ein paar Wanderer entgegen, auch eine französiche Gruppe, aus der eine Wanderin mich begeistert mit ihren deutschen Sprachbrocken begrüßt hat. Ich konnte mich zum Glück zusammenreißen und habe mir meine eigenen französischen Brocken verkniffen. So waren alle glücklich. Ansonsten hatte ich keine Lust mehr auf noch mehr Nebelfotos. Deshalb fehlt hier die Sausenburg, zum Beispiel. Aber eines hab ich dann doch gemacht:

Dann kam Kandern. Hier muss der Frühling schon mal gewesen sein, aber nicht heute.

Und da war der Schwarzwald zu Ende. Das war von Temperatur, Vegetation, Landschaftsform schlagartig klar. Am zwölften Tag war es vorbei. Ich war wirklich traurig, und der anschließende Weg weiter Richtung Basel fühlte sich ein wenig als verzichtbarer Nachschlag an. Aber zurückgelegt muss er ja trotzdem werden.

Es gab mit der Wolfsschlucht, zwei Weinbergen und lauschigen Orten schon noch einiges zu sehen. Und ich habe den offenen Himmel und den immer weiten Blick tatsächlich genossen. Wie zum Hohn kam auch die Sonne noch raus. Ein paar entscheidende Tage zu spät, fand ich. Burg Rötteln – im Bild ganz oben von der Rückseite angenähert – ist eine richtige Sehenswürdigkeit mit guter Gaststätte und Biergarten. Aber der Weg weiter nach Basel ist schon ein Hatsch und ich war nicht böse, die S-Bahn nehmen zu müssen. Der Abschied fiel schwer, es ist ja auch der Abschied vom deutschen Teil meiner Wanderung. Das war’s dann erstmal, im Sommer geht es weiter in die Schweiz.