Ein Wochenende war noch Platz, also geht es weiter Richtung Brocken. Die Etappe bis Drei-Annen-Hohne ist kurz, das war heute auch ganz gut so. Es ist nass, kalt, windig mit Nieselregen und am Schluss sogar Nieselschnee (gibt‘s das?) Die ersten Kilometer sind nicht gerade idyllisch, sondern geprägt von grober Forstwirtschaft. Ganze Hänge sind abgeholzt, Forstwege von offensichtlich sehr großen Fahrzeugen platt und matschig gefahren, immer wieder Stapel am Wegesrand. Es ist nicht immer Disneyland für Waldromantiker.

Was jetzt im Winter auch noch auffällt: über allen Orten liegt der typische Geruch verfeuerten Holzes, das kenn ich auch aus dem Erzgebirge. Aber das gute ist auch hier: es gibt Gaststätten. Ich lasse sie liegen, ich werde kaum 4 Stunden unterwegs sein.
Ausgesprochen schön wird es dann nach Königshütte. Es beginnt mit einem kleinen Wasserfall …

… ab dem ich Tal und Landstraße verlasse. Die Bode heißt jetzt Kalte Bode (einer der beiden Quellflüsse) und ist nur noch ein sich im Unterholz dahinschlängelnder Bach. Der Weg ist breit und gut geschottert, ich muss nicht auf meine Füße achten. Der Wald ist dicht, gemischt, nur der Wind rauscht und das viele Moos – auch auf Ästen und Stämmen – leuchtet magisch grün. Es ist wunderschön und der Nieselregen passt jetzt auch. Drei Kilometer geht das so.
Dann kommt Drei-Annen-Hohne und es ist Schluß mit Frieden: großer Parkplatz, Busse, Landstraße, weil: es ist ein Dampflokbahnhof, man fährt von hier mit der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken! Und zwar trotz (inzwischen) Schnee sehr viele Leute. Ich profitiere, denn ich wärme mich in der sehr gemütlichen und lebendigen Bahnhofsgaststätte und übernachte im schönen Kräuterhof.