So schön der erste, so durchschnittlich der zweite Tag von Sand nach Bad Wildungen. Das lag zum einen sicher am trüben und kalten Wetter. Das lag sicher auch am Charakter einer Überführungsetappe mit doch recht viel befestigten Feld- und Asphaltwegen. Und an 26 Kilometer Gehen muss ich mich auch erst wieder gewöhnen. Und was total seltsam war: es hat viel weniger geblüht wie auf der vorigen Etappe. Vor allem der Waldboden war noch ziemlich winterlich kahl, das war am Vortag ganz anders. Aber trotzdem gab es schöne Ecken, wie hier oberhalb von Altendorf:

Und das Flüsschen heißt tatsächlich Elbe. Auch der Abstieg nach Bergheim an der Eder führt am Ende durch ein typisches Tal dieser Gegend, siehe Bild ganz oben.
Zum Ausgleich hat mich ein etwas behämmertes Kaninchen unterhalten, das ich gleich am Morgen getroffen habe. Das saß auf dem Feldweg am Waldrand einige Meter vor mir, und als es mich gesehen hat, ist es einfach auf dem Weg ein Stück von mir weggerannt. Hat dann angehalten und gewartet, was passiert. Wenig überraschend bin ich ja weitergelaufen und ihm wieder näher gekommen. Das Kaninchen also wieder weiter auf dem Weg. Nach dem dritten Mal fiel ihm dann auf, dass das wohl bißchen doof ist und es hat die Strategie gewechselt. Es ist plötzlich einfach auf mich zugerannt. Aber nach 20m ist ihm aufgefallen, dass es dadurch ja viel näher an mich rankommt und ich auch nicht einfach verschwinde. Also folgte die dritte Taktik, es hat sich in die Büsche geschlagen, und zwar exakt 50cm neben den Weg. Und siehe da, nach kurzer Zeit und völlig unerwartet war ich direkt neben ihm. Dann endlich ist es aufgesprungen und im Wald verschwunden. Ich glaube, nicht alle Lebewesen auf der Erde sind wirklich schlau.
Der Abschluss der Etappe durch Anraff …

… ein sehr schönes Tälchen bergauf und über Altwildungen und Schloss nach Bad Wildungen war dann noch wirklich sehenswert, auch mit trübem Himmel.

Und wo auch immer die Unterkunft ist, die Altstadt sollte auf keinen Fall ausgelassen werden.