Weil ich schon wusste, dass ich ganz gut unterwegs bin und die Etappe nach Pforzheim nicht lang, habe ich mir Ausschlafen und ein gemütliches Frühstück gegönnt. Das hilft wirklich immer. Außerdem blieb der versprochene Wolkenaufzug zur Mittagszeit im wesentlichen aus, was den Tag zusätzlich sehr leicht gemacht hat.
Nach kurzem Anstieg schaue ich nochmal auf Bretten zurück. Eigentlich genau wie am Vortag in Odenheim, ich denke das liegt daran, dass ich als südwärts Gehender das Licht so im Rücken habe und die Fotos leichter fallen. Sei’s drum:

Auf der Höhe ist es kurz mal windig und kühl, deshalb freue ich mich auf die längere Waldstrecke, die jetzt folgt. Ist ja auch schön, nur musste ich mich etwas durchs Unterholz schlagen, weil ein Teil des Weges wegen Forstarbeiten gesperrt war. An einem Samstag war zwar von Forstarbeitern nichts zu sehen und zu hören, ihr Werk der Vortage lag aber noch rum. Und das nicht immer schön auf der Seite wie im Bild, sondern auf einem per Flatterband abgesperrten Wegstück mittendrin. Was diesen komplett unpassierbar gemacht hat.

Nach dem Wald ging mir dann das Herz auf – erste Schwarzwaldsichtung. Ich finde das einen ganz bemerkenswerten Meilenstein, der letzte deutsche Abschnitt meiner Wanderung ist in Sicht. Hat zwar 3,5 Jahre und 37 Etappen gedauert, aber immerhin. Ich bin begeistert.

Es folgt die Ortschaft Stein, die auch was zu bieten hat. Denn in den Dörfern hier gibt es Bäcker. Zwar allesamt Dependancen desselben lokalen Filialisten – aber es gibt sie. Was mir eine entspannte Mittagspause im Warmen beschert. Und zu allem Überfluss finde ich im folgenden Gennenbachtal die ersten Blumen des neuen Jahres.

Da war ich dann insgesamt so gut gelaunt und auch so früh am Tag dran, dass ich spontan beschlossen habe, mir die geplante Übernachtung in Pforzheim zu sparen und am selben Abend noch nach Hause zu fahren. In Ispringen …

… hatte ich dann sogar noch die Eingebung, ich könne mir doch wie in Frankfurt einen E-Scooter gönnen. Aber das scheint dann doch mehr Großstadtschnulli zu sein, auch wenn ich in Pforzheim tatsächlich zwei gesehen habe. Aber nicht in Ispringen und auch nicht die Marke meiner App. War egal, das Sommerhalbjahr war fast schon ein bisschen zu ahnen. Nach kurzer Zeit kam dann Pforzheim mit Bahnhof, und die Lücke zum Westweg war geschlossen.