Manche Tage sind einfach zäh, heute war einer dieser Tage. Es lag nicht an der Strecke, nicht an der Landschaft, nicht am langen städtischen Teil – es war einfach ein sehr starker frischer Wind, der an mir gezehrt hat. In der ersten Tageshälfte wechseln sich Freiflächen und Waldstrecken ab. Toll! Auf den Freiflächen steht man voll im Wind, im Wald schwanken die Bäume, kracht es allenthalben, fallen Blätter, Eicheln, Äste. Nichts davon will man haben. So habe ich den ersten Teil zwischen Tillyschanze und Wilhelmshagen dann auch ganz platt umgangen und den Uferradweg an der Fulda genommen.
Das war auch ziemlich schön.

Im weiteren Verlauf zwischen Wilhelmshagen und Simmershausen waren vor allem die Waldstrecken schön und etwas abenteuerlich, weil Wege offensichtlich aufgelassen und wenig begangen sind. Auch wenn es wirklich viele und gute Markierungen gibt – Improvisation und GPS waren hilfreich. Und da war ja noch der Wind …
Ab Hasenhecke verändert sich das ganze. Man hat zum ersten Mal weiten Blick auf Kassel, fühlt sich das erste Mal in Suburbia und folglich – zumindest mir geht das so – wartet man nur noch bis die Stadt wirklich da ist. Und das dauert.
Ich würde deshalb beim nächsten Mal von Hasenhecke nach Wolfsanger direkt die Landstraße nehmen. Als der Wanderweg sie links verlässt, habe ich mich schon gewundert. Es geht einfach in die falsche Richtung. Dann kam der erwartete Rechtsknick Richtung Wolfsanger nicht. In Open Street Maps gestrichtelt eingezeichnete Wege konnte ich nicht identifizieren (passierte ziemlich häufig in dieser Gegend). Am Ende resultierte das in einem großen Umweg, nur um doch wieder komplett Wolfsanger zu durchqueren. Das geht besser (deshalb auch die entsprechende Empfehlung auf der Etappenseite).
Nach ein paar Metern an der Fulda …

… kommt Innenstadt Kassel, soweit ohne große Überraschungen. Der Abschluss der Etappe ist aber doch spektakulär, was für Liebhaber des Stadtwanderns.

5 Kilometer Geradeausblick, davon 3 Kilometer bis Bahnhof Wihelmshöhe. An normalen Tagen wäre ich das mit Vergnügen gelaufen, am Tag des Durchhaltens habe ich die Straßenbahn genommen. Alles ist gut.